31.10.2012
Etwa 60km nördlich von Lijiang macht der mächtige Fluss Jangtze einen Bogen und verschwindet zwischen zwei majestätischen Bergketten in einer tiefen Schlucht, der „Tiger Leaping Gorge“. Hier planen wir mit unserem japanischen Freund Sho Hei eine Wanderung.
Der Jangtze entspringt im Tibet und fliesst bei Shanghai ins Meer und ist eine der wichtigsten Wasseradern des Landes. Am Anfang der Schlucht beginnt der Höhenweg, welcher durch die ganze Schlucht führt. Zu dritt starten wir am Nachmittag den Aufstieg. In einem kleinen Dorf übernachten wir in einem ungemein charmanten Guesthouse. Die Aussicht ist schlicht und einfach nur fantastisch. Das rote Licht des Sonnenuntergangs reflektiert von den verschneiten 5000er Gipfel auf der anderen Seite der Schlucht und die Wolken um die Gipfel verstärken die Dramaturgie des Naturschauspieles. Am nächsten Tag bekommt der Name „Höhenweg“ seine Berechtigung: Insgesamt steigt der Pfad um 800m, aber je höher wir kommen, desto schöner wird auch die Aussicht in die Berge. Unter uns tobt der Jangtze über mehrere Schwellen durch die Schlucht, das Geräusch des Wassers ist zum Teil bis zu uns hinauf zu hören. Der Morgen ist kalt. Wir gehen am Morgen früh los und exakt als wir am höchsten Punkt des Weges ankommen, bricht die Sonne hinter den verschneiten Gipfel hervor: umgehend wird es warm.
Der ganze Weg ist 28km lang. Bei den eingeplanten zwei Tagen haben wir genug Zeit, die wunderschöne Landschaft zu bewundern. Die zweite Nacht verbringen wir in einem geschäftigen Guesthouse mit einer noch atemberaubenderen Sicht. Das Bier auf der „Inspirationterrasse“ ist wohlverdient und bei den zum Greifen nahen Bergen ein Erlebnis. Am nächsten Tag geht es auf einem schmalen Pfad entlang dem Abgrund in Richtung anderes Ende der Schlucht und schon bald beginnt der Abstieg. Unten auf der Strasse angekommen machen wir noch eine kleine Erweiterung zum Tiger Leaping Stone. Der Legende nach, sprang hier ein Tiger über den Fluss, was der Schlucht ihren Namen gab. Die 400 Höhenmeter bis zum Fluss sind eine ziemliche Kletterpartie. Direkt am tobenden Wasser zu stehen, den Blick die steile Bergwand hochwandern zu lassen und den Fluss hinter den hohen Felsen verschwinden zu sehen ist den schwierigen Abstieg - und den unweigerlich darauf folgenden Aufstieg - auf jeden Fall wert.
Am späteren Nachmittag geht’s per Bus auch schon wieder weiter Richtung Norden und die Stadt Shangrila (chin. Zhongdian). Auf 3‘300 m. ü. M. ist die kleine Stadt der höchste Punkt soweit auf unserer Reise und beschert uns ein paar Wintertage. Die Luft riecht nach Schnee, die Temperaturen fallen in der Nacht unter Null. Die Landschaft und die Häuser deuten stark darauf hin, dass Shangrila ans Tibet angrenzt. Weitere Eindrücke davon jedoch in einem nächsten Bericht.
About 60km north of Lijiang the mighty river Jangtze makes an arc and disappears between two majestic mountain ranges into a deep gorge, the "Tiger Leaping Gorge". Here, we are planning a hike with our Japanese friend Sho Hei.
The Jangtze originates in Tibet and flows into the sea near Shanghai and is one of the most important water arteries in the country. At the beginning of the gorge, the high path begins, which leads through the whole gorge. The three of us start the ascent in the afternoon. In a small village we stay in an extremely charming guesthouse. The view is simply fantastic. The red light of the sunset reflects from the snowy 5000m peaks on the other side of the gorge and the clouds around the peaks reinforce the dramaturgy of the natural spectacle. The next day the path that we are taking rises overall by 800m, and the higher we get, the more beautiful the view of the mountains are. Below us, the Yangtze rages through the gorge over several thresholds, the sound of the water can be heard even up here. The morning is cold. We start early in the morning and exactly when we arrive at the highest point of the path, the sun breaks out behind the snow-covered peaks: it gets warm immediately.
The whole hike is 28km long. The two days that we have planned, give us enough time to admire the beautiful landscape. We spend the second night in a busy guesthouse with an even more breathtaking view. The beer on the "inspiration terrace" is well deserved and marks a special experience with the mountain peaks so close. The next day we continue on a narrow path along the precipice towards the other end of the gorge and the descent begins. Once at the bottom of the street we make a little extra tour to the Tiger Leaping Stone. According to legend, a tiger jumped over the river here, which gave the canyon its name. The 400 vertical meters to the river are quite a climb. Standing directly at the raging water, letting your gaze wander up the steep mountain wall and seeing the river disappear behind the high rocks is definitely worth the difficult descent - and the inevitably following ascent.
In the late afternoon a bus brings us northwards to the city of Shangrila (Chinese: Zhongdian). At 3,300 metres above sea level, the small town is the highest point so far on our trip and gives us a few winter days. The air smells of snow, the temperatures drop below zero at night. The landscape and the houses strongly indicate that Shangrila borders Tibet. However, more impressions of this we will tell you in a next blog post.