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31.08.2013

Kroatien: Küste und Hinterland bis Zagreb

Von der Insel zurück auf dem Festland fahren wir während zwei Tagen nach Zagreb und erleben dabei Sonne und Regen, Meer, Stadt und Land, Felder und Wälder, bevor wir uns ins Hauptstadtleben stürzen und uns wundern, wohin eigentlich die Zeit verschwindet.

Unser Inselleben neigt sich dem Ende zu. Wir geniessen den letzten Abend in Starigrad, einem beschaulichen Städtchen mit sorgfältig restaurierten alten Häusern und Gassen, geniessen den frischen Fisch und lassen die letzten Erlebnisse Revue passieren. Anderntags bringt und die grosse Fähre in der ersten Morgensonne nach Split. Mit leisem Brummen pflügt sich das grosse Tier durch die tintenblauen Wellen, wir schauen zurück und verabschieden uns vom Inselleben und süssen Nichtstun.

Nach so vielen Monaten ohne viel Regen nehmen wir das Gewitter gelassen und fahren weiter.

Knapp eine Stunde gefahren, türmen sich in der Ferne die Wolkenberge auf. Während wir noch anhalten um die spektakuläre Szenerie fotografisch festzuhalten, spüren wir bereits die ersten Tropfen. Bald darauf prasselt der Regen auf uns nieder, die Strassen verwandeln sich in Bäche. Nach so vielen Monaten ohne viel Regen nehmen wir das Gewitter gelassen und fahren weiter. Vor dem Mittag wird uns eine kleine Verschnaufspause gegönnt, kurz blickt die Sonne durch die Wolken und wir legen optimistisch unsere Kleider zum Trocknen aus. Doch kaum wieder im Sattel, spüren wir schon den nächsten Schauer. Die Wetterlage bessert sich den ganzen Tag nicht, doch das ständige Gerangel der Sonne und des Regens vor und hinter den Wolken beschert uns einige wunderschöne Stimmungen, während wir unbeirrt auf der Küstenstrasse Richtung Norden fahren. Zwischenzeitlich ist die Landschaft hier nicht mehr von dichten Wäldern geprägt, sondern eher steinig und unwegsam. Vereinzelte Bäume, deren Blätter sich bereits Orange verfärbt haben, recken ihre Äste still in den dunklen bewölkten Himmel.

Abends beschliessen wir, die Nacht für einmal nicht im Zelt zu verbringen, sondern an einem der zahlreichen Häuser anzuklopfen, die ein „Sobe“-Schild mit Bettsymbol hängen haben. Die Nachfrage nach Übernachtungsmöglichkeiten scheint hier so gross, dass auch viele Privatpersonen ein Zimmer vermieten. So landen wir bei einem herzigen alten Ehepaar im rosaroten Zimmer mit grossen Segelschiffbildern, die zum Träumen einladen.

Morgens haben sich die Wolken verzogen, ein strahlender Tag zieht herauf. Unsere weitere Reise führt uns durchs Hinterland von Kroatien. Dass die Investitionen des Staates schwerpunktmässig an der touristischen Küste und in der Hauptstadt getätigt werden, merken wir sofort. Kaum ist das Meer hinter dem Hügel verschwunden, tut sich eine neue Welt auf. Ländlich, ruhig, wild romantisch, mit nur wenigen Touristen, hauptsächlich Durchgangsverkehr. Uns gefällts und wir machen eine längere Kaffeepause.

Abends erreichen wir Zagreb, nach längerem mal wieder eine grössere Stadt. Wir sind begeistert von der sympathischen Altstadt mit ihrem grossen Markt, der Kathedrale, vielen Cafes und schönen Pärken. Wir bemerken aber auch, wie schon in anderen Städten, dass sich nach einem Jahr Reisen unsere Lust am Sightseeing noch weiter verringert hat und wir unsere Zeit lieber mit Beobachten verbringen, als von Museum zu Museum zu pilgern. Noch können wir es kaum fassen, dass sich unsere Reisezeit still und leise auf nur noch 1 Woche reduziert hat und die zu fahrenden Kilometer unter die 1000-Grenze gefallen sind. Unsere Stimmung steigt und fällt beim Gedanken an unsere baldige Rückkehr in die Schweiz, jedoch überzeugt, dass sobald wir vor unserer Haustür stehen, die Freude überwiegen wird.

Croatia: From Coast and Hinterland to Zagreb

From the island back on the mainland we drive for two days to Zagreb and experience sun and rain, sea, city and country, fields and forests, before we plunge into the capital city and wonder where time is actually going.

Our island life is coming to an end. We enjoy the last evening in Starigrad, a tranquil town with carefully restored old houses and alleys, enjoy the fresh fish and review our last experiences. The next day we take the big ferry to Split in the first morning sun. The big animal plows its way through the ink-blue waves with a low hum, we look back and say goodbye to island life and sweet idleness.

After so many months without much rain, we take the thunderstorm calmly and drive on.

Driven for almost an hour, the mountains of clouds loom in the distance. While we stop to take photos of the spectacular scenery, we can already feel the first drops. Soon afterwards the rain pelts down on us, the streets turn into streams. After so many months without much rain, we take the thunderstorm calmly and drive on. Before noon we are given a short break, the sun peeks through the clouds for a moment and we optimistically lay out our clothes to dry. But hardly in the saddle again, we already feel the next shower. The weather does not improve all day, but the constant scramble of sun and rain in front of and behind the clouds gives us some wonderful moods while we drive undeterred on the coastal road north. In the meantime, the landscape here is no longer characterized by dense forests, but rather stony. Isolated trees, the leaves of which have already turned orange, stretch their branches silently into the dark, cloudy sky.

In the evening we decide not to spend the night in a tent, but to knock on one of the many houses that have a "Sobe" sign with a bed symbol on them. The demand for overnight accommodation seems so great here that many private individuals also rent out a spare room. So we end up with a lovely old couple in a pink room with large pictures of sailing ships that follow us into our dreams.

In the morning the clouds have cleared and a bright day is approaching. Our further journey takes us through the hinterland of Croatia. We notice immediately that the state's investments are mainly being made on the touristy coast and in the capital. As soon as the sea has disappeared behind the hill, a new world opens up. Rural, quiet, wildly romantic, with only a few tourists. We like it and we take a longer coffee break.

In the evening we reach Zagreb, our first bigger city after a long time. We are enthusiastic about the pleasant old town with its large market, the cathedral, many cafes and beautiful parks. But we also notice, as in other cities, that after a year of traveling our pleasure in sightseeing has decreased even further and we prefer to spend our time observing rather than making a pilgrimage from museum to museum. We can still hardly believe that our remaining travel time has quietly reduced to just 1 week and the kilometers to be driven have fallen below the 1000 limit. Our mood rises and falls at the thought of our imminent return to Switzerland, but we are convinced that as soon as we are on our doorstep, the joy will prevail.

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