27.08.2013
Von der bosnischen Hauptstadt Sarajevo fahren wir auf direktem Weg weiter in Richtung Mittelmeerküste. Dort geniessen wir den Salzgeruch des Meeres, das kühle türkisfarbene Wasser und die sagenhafte Schönheit der südlichen Inseln von Kroatien.
Bosnien, dass zerrissene Land. Anders kann man es wohl nicht sagen. Auf dem Weg in Richtung Süden sehen wir noch etliche Kriegsruinen, zerschossene Häuser, die als eine Erinnerung und als ein Mahnmal den Strassenrand säumen. In der Stadt Mostar, strategisch wichtig, da sie den Anfang eines Tals in Richtung Sarajevo bildet, sehen sich Touristen eine restaurierte Altstadt mit einer Jahrhunderte alten Brücke an und kaufen sich im Souvenirladen beliebigen Kitsch während man im Haus oberhalb noch die Einschusslöcher betrachten kann. Je näher wir an Kroatien kommen, desto häufiger sind die kyrillischen Schriften an den Wegweiser versprayt. Die Serben bilden hier nur noch eine kleine Minderheit. Trotz allem Interesse an der Vergangenheit dieser Länder sind wir doch froh, als wir den kroatischen Grenzposten passieren. Kroatien, zwar auch in die Jugoslawienkriege verwickelt, hat aber nicht zuletzt durch massive Investitionen dank dem Tourismus und dem EU-Beitritt die Kriegsvergangenheit hinter sich gelassen. Wir merken schnell, dass hier touristische Hochsaison ist.
Dubrovnik, die südlichste Stadt Kroatiens ist unser erstes Ziel. Was Hauptsaison bedeutet erfahren wir, als wir auf dem Campingplatz aufkreuzen und man dort von uns sagenhafte 45 Euro für eine Übernachtung verlangt. Auf dem Campingplatz 10km ausserhalb der Stadt wird es dann schnell frappant weniger und wir geniessen es im Meer zu baden. Dubrovnik besuchen wir als einen Tagesausflug. Die von der Unesco geschützte Altstadt ist sehr charmant. Einfach in den Hauptgassen hat es ab dem frühen Nachmittag schlicht und einfach zu viele Touristen. Überfordert gehen wir kurz später wieder auf unseren Campingplatz zurück, nutzen unseren Benzinkocher und geniessen das kühle Meer.
Unsere Insel der Wahl heisst Mljet. Abgelegen, wenig Infrastruktur, dicht bewaldet, einen schönen Nationalpark und wenn die Beschreibungen stimmen, türkisblaues Wasser. Wir schlagen unser Lager auf einem kleinen familiären Campingplatz auf und erkunden die Insel. Sand- und Kieselstrand sowie schroffe Klippen, die Insel hat alles zu bieten. Trotz eines verregneten Morgens erkunden wir praktisch die ganze Insel. Besonders gut gefällt es uns in einer Bucht, die von den lokalen Fischern genutzt wird. Die Farbe des Wassers hier ist schon fast kitschig und einen Sprung vom natürlichen 10m Sprungbrett in so klares Wasser, dass man von oben kaum die Oberfläche sieht, da man locker die auf dem 10m tiefen Grund liegenden Steine zählen kann, ist schlicht das höchste aller Gefühle (zumindest für jemanden von uns).
Die ca. 50km weiter nördlich liegenden Insel Hvar ist unser nächstes Ziel. Auch hier ist die Wasserfarbe überwältigend, nur muss man hier die Schönheit mit mehreren anderen Leuten teilen. Unser Motorrad gibt uns die Möglichkeit ein wenig aus dem Trubel rauszufahren und so finden wir auch hier einige schöne Plätzchen.
Die Zeit vergeht im Fluge. Gerne denken wir in den heutigen Tagen zurück an die Anfänge unserer Reise, an den Dschungel von Laos oder auch an die Kinder in Bangladesch. Uns wird je länger je mehr bewusst, dass wir bereits in weniger als zwei Wochen wieder zurück in der Schweiz sein werden. Wir haben gemischte Gefühle, dass unsere Reise nun schon bald zu Ende sein soll… Nichts destotrotz erwartet uns morgen eine Fährenfahrt zurück aufs Festland, wo wir noch ein ordentliches Stück Weg vor uns haben, bis wir hoffentlich am Donnerstagabend in Zagreb, der Hauptstadt von Kroatien ankommen werden.
From the Bosnian capital Sarajevo we continue on the direct route towards the Mediterranean coast. There, we enjoy the smell of salt from the sea, the cool turquoise water and the fabulous beauty of the southern islands of Croatia.
Bosnia, that torn country. There is no other way to say it. On the way south we see a number of war ruins, shot-up houses, which line the roadside as a reminder and as a memorial. In the city of Mostar, strategically important as it forms the beginning of a valley towards Sarajevo, tourists can visit a restored old town with a centuries-old bridge and buy kitsch in the souvenir shop while one can still look at the bullet holes in the house above. The closer we get to Croatia, the more often Cyrillic graffitti are sprayed on the signposts. The Serbs are only a small minority here. Despite all interest in the past of these countries, we are glad when we pass the Croatian border post. Croatia, although involved in the Yugoslav wars, has left the war past behind, not least thanks to massive investments thanks to tourism and EU accession. We quickly notice that it is the high tourist season here.
Dubrovnik, the southernmost city in Croatia is our first destination. We find out what the main season means when we turn up at the campsite and they ask us an incredible 45 euros for an overnight stay. At the campsite 10km outside of the city it quickly becomes a lot less and we enjoy swimming in the sea. We visit Dubrovnik as a day trip. The old town, protected by UNESCO, is very charming. But in the main streets there are simply too many tourists from the early afternoon on. We leave, overwhelmed, and go back to our campsite, use our petrol stove to prepare our lunch and enjoy the cool sea.
Our island of choice is called Mljet. Remote, little infrastructure, densely forested, a beautiful national park and, if the descriptions are correct, turquoise blue water. We set up camp on a small family campsite and explore the island. Sandy and pebble beaches and rugged cliffs, the island has it all. Despite a rainy morning, we explore more or less the whole island. We particularly like it in a bay that is used by the local fishermen. The color of the water here is almost artificial and a jump from the natural 10m springboard into such clear water that you can hardly see the surface from above, is simply the highest of all feelings (at least for one of us).
The island of Hvar, about 50km further north, is our next destination. Again, the water color is overwhelming, but you have to share the beauty with several other people. Our motorcycle gives us the opportunity to get a little out of the hustle and bustle and so we find some nice places here too.
Time flies by. Sometimes we like to think back to the beginnings of our trip, to the jungle of Laos or to the children in Bangladesh. We are becoming more aware that we will be back in Switzerland in less than two weeks. We have mixed feelings that our trip will soon be over… Nonetheless, a ferry trip back to the mainland awaits us tomorrow, where we still have a long way to go until we hopefully arrive in Zagreb, the capital of Croatia, on Thursday evening.