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10.09.2015

Guatemala: Land der Vulkane

Mexiko liegt hinter uns. Spannende kleine Länder liegen auf unserer Route. Guatemala, unsere erste Anlaufstelle, überrascht uns schon mal sehr positiv. Das ärmste Land der Region, immer wieder von Erdbeben geplagt, rekordverdächtige Kriminalitätsraten - wir realisieren schnell, dass dies die Bevölkerung nicht aus der Ruhe bringen kann.

150km etwa sind es von San Cristobal an die Grenze von Guatemala. Bevor wir uns aber in die Formalitäten des Grenzübertritts stürzen, essen wir eine letzte Mexikanische Mahlzeit. Mit vollem Magen sind alle bürokratische Schikanen einfacher zu bestehen. Es kommt aber anders: Auf mexikanischer Seite geht alles zügig voran, die temporäre Einfuhrbewilligung müssen wir abgeben, unser Depot für das Motorrad bekommen wir zurück, Pass abstempeln und keine 30min später fahren wir zur Guatemalischen Grenze. Dort merkt man schon sofort, dass alles ein bisschen bedächtiger zu und her geht. Unsere Reifen bekommen eine Desinfektionsdusche, dass wir ja keine Mexikanische Käfer mitschleppen, das kostet einen Dollar. Das ist OK. Unser Pass bekommt auch einen weiteren Stempel, die Kollektion wächst. Das Prozedere mit dem Motorrad ist eigentlich immer das Selbe: Das Wichtigste für die Behörden ist, dass wir unser Gefährt am Ende mit uns auch wieder raus nehmen. Was dazwischen passiert, interessiert kaum. Etwa eine Stunde später fahren wir weiter in ein neues Land. Alle Begegnungen, die darauf folgen, haben eines gemeinsam: Die Guatemalteken sind ein freundliches und höfliches Volk. Keine desinteressierte Hotelangestellte, keine muffige Kassierer, wir erleben alle einfach freundlich.

Kurvig schlängelt sich die Strasse durchs steile Hochland.

Die Landschaft ist spektakulär. Wir fahren durch eine tiefe Schlucht, mit einer reissenden Schokoladensauce zuunterst. Atemberaubend sind die Maisfelder der Bauern in die steilen Hänge angelegt, kein Vergleich zum Emmental. Wohl die einzige geteerte Strasse in der Region, leuchtet es ein, dass die Häuser an die Strasse gebaut werden. So reihen sich die Dörfer, wachsen praktisch zusammen. Überall spielen Kinder an der doch ziemlich stark befahrenen Durchgangsstrasse, einzige Geschwindigkeitskontrolle sind auch hier die Reductores (hier sinnvoll). Wir machen einen ersten Halt in einem unscheinbaren kleinen Städtchen namens Huehuetenango. Wir fahren hier zum ersten Mal auf der eigentlichen Panamericana. Der nächste Tag bringt uns durch weitere atemberaubende Landschaft. Kurvig schlängelt sich die Strasse durchs steile Hochland. Der höchste Punkt der Strasse führt uns über einen kühlen 3‘000m hohen Pass. Die Strasse ist in den meisten Fällen in einem super Zustand, ab und zu fehlt aber ein ganzer Abschnitt, dort wird es dann schon mal spannend. Erdrutsche uns Steinschläge sind omnipräsent, nicht selten ist auch die Strasse davon betroffen.

Einen längeren Halt machen wir in Antigua, der ehemaligen kolonialen Hauptstadt. Auf einer aktiven tektonischen Grenze liegend wurde Antigua in den letzten 300 Jahren mehrmals total zerstört. Aber es würde nicht der hiesigen Mentalität entsprechen, sich von dem beeindrucken zu lassen. Von einem höher gelegenen Dach aus kann man drei riesige Vulkane sehen, wovon zwei in den letzten 30 Jahren aktiv waren. Als der dritte vor 400 Jahren ausbrach, begrub er die gesamte alte Hauptstadt unter einer Gerölllawine. Heute ist Antigua charmant wie eh und je, alte Ruinen zeugen zwar immer noch von vergangenen Katastrophen, diese haben jedoch ihren eigenen Charakter. Farbig sind die Häuser, lebendig sind die Markthallen, gut passen die holprigen Steinstrassen zu den alten immer ein wenig am verfallenen Fassaden. Es gibt einen guten Mix von Touristen, welche die fotogenen Ecken dieser Stadt mögen und Locals, die die Strassen mit Leben füllen. Wir bleiben drei Tage.

Die Kriminalität ist ein Problem hier. Eine der höchsten Mordraten der Welt ist aber vor dem Hintergrund von Gang- und Drogenkriminalität zu verstehen. Als Reisende bekommen wir davon nichts mit. Realistischer aber ist es von Strassenkriminalität betroffen zu werden. Mit gängigen Vorsichtsmassnahmen versuchen wir das Risiko zu vermindern. So haben wir leider auch keine Fotos von den engen, verwinkelten, manchmal dicht gedrängten Markthallen, klassischer Spielplatz von Kleinkriminellen.

Unterdessen haben wir unseren Termin für die Überfahrt von Panama nach Kolumbien fixieren müssen. Das bedeutet, dass wir uns wohl oder übel einen kleinen Plan machen müssen, damit das Boot nicht ohne uns abfährt. Die Überfahrt wird ein eigenes Abenteuer, wovon wir noch nicht allzu viel verraten wollen...

Dies bedeutet, dass uns der Weg weiter Richtung Honduras führt. Dazwischen liegt die Hauptstadt Guatemala City, die wir vermeiden wollen. Uns bleibt nichts anders übrig, als uns so früh am Morgen wie möglich auf den Weg zu machen. Ob es hilft oder nicht - schwierig zu sagen. Wir reihen uns ein in den Verkehr, irgendwie geht es immer. So ist es kurz nach 9 Uhr morgens, die Stadt haben wir bereits hinter uns und wir sind auf dem Weg in Richtung Honduras. Wir wollen nicht den Hauptübergang nehmen, sondern durch ein kleines Nebental, warum erzählen wir gerne im nächsten Bericht. Dies bedeutet, dass wir ins nördliche Flachland von Honduras müssen. Wir realisieren dass die angenehmen 25°C Tagestemperatur eindeutig nur von den Höhenmetern kommen. Die Strassenverhältnisse werden auch nicht besser, wir schlängeln uns um die Löcher in den Strassen. Wir verlassen Guatemala und kommen nach Honduras. Der Grenzbeamte stempelt unsere Pässe mit einem aufrichtigen „Buenvenidos!“ ab und wir lassen unser grünes Eselchen ins nächste Dorf rollen: Copan Ruinas. Der Namen besagt schon, womit wohl unser nächster Bericht beginnen wird.

Guatemala: Land of Volcanoes

Mexico lies behind us. Exciting small countries are lined up on our route. Guatemala, our first stop, surprises us very positively. The poorest country in the region, repeatedly plagued by earthquakes, record-breaking crime rates - we quickly realize that this cannot upset the population.

It is around 150km from San Cristobal to the Guatemalan border. But before we rush into the formalities of crossing the border, we have one last Mexican meal. All bureaucratic harassment is easier to withstand on a full stomach. But it turns out differently: on the Mexican side everything is progressing quickly, we have to hand in the temporary import permit, we get our depot for the motorcycle back, stamp the passport and less than 30 minutes later we drive to the Guatemalan border. There we immediately notice that everything is going a little more placidly. Our tires get a disinfectant shower so that we don't carry any Mexican bugs with us, the cost is one dollar and that is ok. Our passport also gets another stamp, the collection is growing. The procedure with the motorcycle is actually always the same: The most important thing for the authorities is that we take our vehicle out with us at the end. What happens in between is hardly of any interest. About an hour later we continue to a new country. All the encounters that follow have one thing in common: The Guatemalans are friendly and polite people. No disinterested hotel employees, no bad tempered cashiers, we experience everybody just simply friendly.

The road winds its way through the steep highlands.

The landscape is spectacular. We drive through a deep gorge with a raging chocolate sauce at the bottom. The maize fields of the farmers on the steep slopes are breathtaking, no comparison to the Emmental. Probably the only tarred road in the region, it makes sense that the houses are built right next to the road. The villages line up along it, practically growing together. Children play everywhere on the fairly busy street, the only speed controls here are the reductores (useful here). We make a first stop in an inconspicuous little town called Huehuetenango. This is our first time on the actual Panamericana. The next day takes us through more breathtaking scenery. The road winds its way through the steep highlands. The highest point of the road leads us over a cool 3000m high pass. In most cases, the road is in great condition, but every now and then a whole section is missing, and things get interesting. Landslides and rockfalls are omnipresent, and the road is not infrequently affected.

We make a longer stop in Antigua, the former colonial capital. Lying on an active tectonic boundary, Antigua has been totally destroyed several times over the past 300 years. But it wouldn't be the local mentality to be impressed by that. From a higher roof you can see three huge volcanoes, two of which have been active in the last 30 years. When the third erupted 400 years ago, it buried the entire old capital under a scree avalanche. Today Antigua is as charming as ever, old ruins still bear witness to past disasters, but these have their own character. The houses are colorful, the market halls are lively, the cobble stone streets go well with the old, always a little dilapidated facades. There is a good mix of tourists who like the photogenic corners of this city and locals who fill the streets with life. We stay three days.

Crime is a problem here. One of the highest murder rates in the world is to be understood against the background of ongoing gang and drug crimes. As travelers, we don't notice anything of that. It is far more realistic to be affected by ordinary street crime. We try to reduce the risk with common precautionary measures. Therefore, we unfortunately don't have any photos of the narrow, winding, sometimes tightly packed market halls, classic playgrounds for petty criminals.

In the meantime we had to fix our date for the boat crossing from Panama to Colombia. That means that we have to make a little plan for better or worse so that the boat doesn't leave without us. The crossing will be an adventure of its own, which we don't want to reveal too much about yet ...

This means that our way continues towards Honduras. In between is the capital Guatemala City, which we want to avoid. We have no choice but to set off as early in the morning as possible. Whether it helps or not - difficult to say. We line up in the traffic, somehow it always works. So it is shortly after 9 a.m., we have already passed the city and we are on our way to Honduras. We don't want to take the main crossing, but travel through a small side valley, the reason for that we like to tell you about in the next blogpost. We cross the northern flatlands of Honduras. We realize that clearly the pleasant 25°c daytime temperature only comes thanks to the altitude. The road conditions are not getting any better either, we meander around the holes in the streets. We leave Guatemala and come to Honduras. The border official stamps our passports with a sincere "Buenvenidos!" and we roll our green donkey into the next village: Copan Ruinas. The name already says what our next blogpost will be about.

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