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19.03.2013

Nepal: Zeitloses Bhaktapur

Reich an wunderschönen Gebäuden mit geschnitzten Verzierungen präsentiert sich uns Nepals Hauptstadt, Kathmandu. Gleich neben dieser Metropole befindet sich ein städtebaulicher Juwel – Bhaktapur, die ehemalige Hauptstadt Nepals.

Nach drei Tagen Fahren geniessen wir ein paar gemütliche Tage in Kathmandu. Zu sehen gibt es genug und die optimale Lage unseres Guesthouses ermöglicht uns viele Spaziergänge in der äusserst sehenswerten Altstadt. Besonders die detailgetreuen, filigranen Schnitzereien an den Balken und Erkern der altehrwürdigen Häuser gefallen uns sehr. Lebendige, farbenfrohe Märkte, Alltagstrubel und Ruhe vermittelnde Tempel wechseln sich ab. Hier ist es nicht schwierig, sich vorzustellen, wie die Stadt früher ausgesehen haben könnte, bevor der Lauf der Zeit seine Spuren hinterliess, bevor billige Neubauten die Grenzen der Peripherie weiter und weiter werden liessen und mit vielversprechenden Fortschritten auch zunehmend die Armut in ihrer Mitte einzog. Verlässt man die Altstadt, stechen dann auch die staubigen, unfertigen Strassen ins Auge, Abgase benebeln die Sinne und der Anblick der unzähligen Strassenkinder macht einem das Herz schwer. Der Fluss, eine stinkende, schwarze Brühe, sucht sich seinen Weg durch den Abfall. Wie die meisten Grossstädte hat Kathmandu viele Gesichter.

Die Gelassenheit und die Fähigkeit der Menschen, einander Raum zu lassen ist wohltuend – ob es auch an den zum Greifen nahen majestätischen Bergen liegt?

Nepalesische, Indische und Tibetische Kultur vermischen sich hier. In den meisten Restaurants gibt es von jeder Kultur eine Auswahl der besten Gerichte. Hinduistische und Buddhistische Tempel wechseln sich ab oder vermischen sich, scheinbar ohne sich zu konkurrenzieren. Die Gelassenheit und die Fähigkeit der Menschen, einander Raum zu lassen ist wohltuend – ob es auch an den zum Greifen nahen majestätischen Bergen liegt? Wir spüren, dass Unterschiede hier als eine Bereicherung wahrgenommen werden. Als Touristen werden wir mit stets freundlichem Lächeln und „Namaste“ begrüsst, ohne je bedrängt zu werden.

Rund 12 Km von Kathmandu entfernt liegt die ehemalige Hauptstadt von Nepal, Bhaktapur. Die Stadt ist nicht nur von der Unesco geschützt, sondern kann auch auf die ausserordentlich starke Verbundenheit ihrer Bewohner zählen. Es ist, als würde die Zeit stillstehen, als wir morgens durch eines der Tore treten, welches den Eingang der Stadt markiert. Die fast durchwegs aus roten Ziegelsteinen gebauten Häuser strahlen eine Wärme aus, welche sich in den engen Gassen ausbreitet und Besucher freundlich umgibt. Hühner gackern in den autofreien Strassen und das Gelächter der Frauen, die aus den grossen Ziehbrunnen ihr Wasser heraufholen oder in einem Hauseingang gemeinsam stricken, drückt die herzliche Gemeinschaft aus, welche die Stadt zu umgeben scheint. Alte Männer mit traditioneller Kopfbedeckung „Topi“ betrachten das Geschehen und tauschen mehr Zigaretten als Worte aus. Die prachtvollen Tempel datieren teilweise bis zurück ins 8. Jhd. Auch sie zeigen das friedliche Miteinander: Statuen von hinduistischen Gottheiten neben buddhistischen Klostergebäuden sind selbstverständlich.

Wir geniessen den ganz eigenen Zeitbegriff dieser Stadt, dessen Sekunden und Minuten in der glorreichen Vergangenheit ihrer Vorfahren wiederzuhallen scheinen. Der Besuch in einer traditionsreichen Papierfabrik, welche jeden einzelnen Schritt der Papierherstellung unter ihrem Dach vereint, fasziniert uns ebenso, wie die Töpfereien unter freiem Himmel auf dem Platz nebenan. Herrliche Büffelfleisch-Momos, Teigtaschen ähnlich den chinesischen Jiaozi, die wir so lieben und seit China vermisst haben, geben ein leckeres Mittagessen ab.

Nun heisst es auch bereits wieder packen. Am Dienstag reisen wir weiter nach Pokhara, weiter westlich, wo ein freudiges Wiedersehen auf uns wartet: Simons Mami wird nach ihrem Volunteer-Einsatz in Nepal rund eine Woche mit uns verbringen. Schön, ein bekanntes Gesicht zu treffen!

Nepal: Timeless Bhaktapur

Nepal's capital, Kathmandu, is rich in beautiful buildings with carved decorations. Right next to this metropolis is an urban jewel - Bhaktapur, the former capital of Nepal.

After three days of driving we enjoy a few leisurely days in Kathmandu. There is enough to see and the optimal location of our guest house allows us many walks in the very beautiful old town. We especially like the detailed, filigree carvings on the beams and bay windows of the venerable houses. Lively, colorful markets, everyday hustle and bustle and temples that convey tranquility alternate. Here it is not difficult to imagine what the city might have looked like in the past, before the passage of time left its mark, before cheap new buildings let the borders of the periphery become wider and wider and, with promising progress, poverty increasingly moved into its midst. If you leave the old town, the dusty, unfinished streets catch your eye, exhaust fumes cloud your senses and the sight of countless street children makes your heart heavy. The river, a stinking black broth, filled with garbage. Like most big cities, Kathmandu has many faces.

The serenity and the ability of people to give each other space is very pleasant - is this calm also caused by the immediate vicinity of the majestic mountains?

Nepalese, Indian and Tibetan cultures mix here. Most restaurants have a selection of the best dishes from each culture. Hindu and Buddhist temples alternate or mix, apparently without competing. The serenity and the ability of people to give each other space is very pleasant - is this calm also caused by the immediate vicinity of the majestic mountains? We feel that differences are perceived as a benefit, not as a flaw. As tourists, we are always greeted with a friendly smile and “Namaste”, without ever being pressured into buying anything.

The former capital of Nepal, Bhaktapur, is around 12 km away from Kathmandu. The city is not only protected by Unesco, but can also count on the strong ties of its residents. It is as if time stands still when we step through one of the gates that marks the entrance to the city in the morning. The houses, built almost entirely from red bricks, radiate a warmth that spreads in the narrow streets and surrounds visitors in a friendly manner. Chickens cackle in the car-free streets and the laughter of women who fetch their water from the large wells or knit together in a house entrance, expresses the warm community that seems to surround the city. Old men with traditional headgear "Topi" watch the action and exchange more cigarettes than words. Some of the magnificent temples date back to the 8th century. They also show the peaceful coexistence: statues of Hindu deities next to Buddhist monastery buildings are not a rare sight.

We enjoy this city's very own concept of time, every second and minute seems to reverberate in the glorious past of its ancestors. A visit to a traditional paper factory, which unites every single step of paper production under its roof, fascinates us as much as the open-air pottery on the square next door. Delicious buffalo meat momos, dumplings similar to the Chinese Jiaozi that we love so much and have missed since China, make for a delicious lunch.

Now it's time to pack our things again. On Tuesday we will travel to Pokhara, further west, where we will be happy to meet a visitor: Simon's mum will spend around a week with us after her volunteer work in Nepal. We’re looking forward to meeting a familiar face!

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